Heiligenstedten liegt direkt westlich von Itzehoe an der Stör, die bis über Heiligenstedten hinaus Bundeswasserstraße ist. Durch die Gemeinde verlaufen die Bundesstraßen 5 und 204 sowie die Marschbahn Hamburg–Westerland. Heiligenstedten verfügte vom 1. September 1899 (Eröffnung) bis zum 22. Mai 1971 über einen eigenen Bahnhaltepunkt auf der Marschbahnstrecke, den Bahnhof Heiligenstedten (Koordinaten). 1985 wurden die Bahnhofsanlagen teilweise abgebrochen, das Empfangsgebäude ist noch als Wohnhaus erhalten. Die Klappbrücke Heiligenstedten führt über die Stör. Von der angrenzenden Gemeinde Bekmünde wird Heiligenstedten von der Moorwettern getrennt, über die ein Teil des Gemeindegebietes entwässert.


Heiligenstedten

Heiligenstedten (niederdeutsch: Hillensteden/Hellensteden) ist eine Gemeinde im Kreis Steinburg in Schleswig-Holstein. Das Schloss Heiligenstedten liegt im Gemeindegebiet.


 
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Steinburg
Amt: Itzehoe-Land
Höhe: 4 m ü. NHN
Fläche: 8,96 km2
Einwohner: 1508 (31. Dez. 2018)
Bevölkerungsdichte: 168 Einwohner je km2
Postleitzahl: 25524
Vorwahl: 04821
Kfz-Kennzeichen: IZ
Gemeindeschlüssel: 01 0 61 034
Adresse der Amtsverwaltung: Margarete-Steiff-Weg 3, 25524 Itzehoe
Website: www.heiligenstedten.de
Bürgermeister: Peter Rakowski-Dammann

Heiligenstedten in alter und neuer Zeit

834

Bei der Einführung in das Hamburger Bischofsamt findet Ansgar (Apostel des Nordens) vier Taufkirchen vor, zu denen auch Heiligenstedten zählt. Einen noch früheren Hinweis auf die Existenz der Kirche finden wir möglicherweise in der Mitteilung, dass Ansgar in Hamburg und in Heiligenstedten bereits vor Antritt seines Bischofsamtes Reliquien habe niederlegen lassen. So sind in Heiligenstedten die Gebeine des heiligen Maternianus, eines Reimser Bischofs, gewesen.
13.Jahrhundert
Die Kirche erhält ihren heutigen Stand.

 

1300

Abgeschlossene Eindeichung durch die Holländer.


1392


Ein Steg über die Stör verbindet beide Teile Heiligenstedtens.


1613/14


Das Schloss wurde in dieser Zeit vom dänischen König bewohnt.


1657


Bau des Präbendenstiftes, das in der damaligen Form noch jetzt erhalten ist, durch Graf Balthasar von Ahlefeld.


April 1730-7.12.1793


hat Paul Butterbrodt, der schwergewichtige Gastwirt und Bierbrauer, der 476 Pfund wog, in Heiligenstedten gelebt.


1741


Baron Christopher von Blome erwirbt den in Konkurs geratenen Besitz von dem Grafengeschlecht der Rantzaus; ebenfalls den Besitz des Grafen Ahlefeld.


1786


war Paul Butterbrodt zu Gast beim König in Frankreich.


1826


bis zu diesem Jahr lag die Kirche im Außendeich.


1851


Das Schloss wird aufgestockt und erhält seine jetzige Form.


1926


Verkauf des Schlosses und des Ottenhofes an die Provinz Schleswig-Holstein.


1926-1958


Im Schloss war das Landesjugendheim untergebracht.


1935


Der von den Blomes vom Kloster käuflich erworbene Meiershof „Büttel“, der zu Ehren der Prinzessin Juliane von Hessen „Julianka“ benannt wurde, wird in Bauernsiedlung aufgestellt.


1936


Baron Otto von Blome verstirbt in der Villa auf Julianka, des späteren Kreiskinderheimes. Er wird auf dem Friedhof in Heiligenstedten beigesetzt.


1951


Der Gemeinde Heiligenstedten wird das Führen eines eigenen Wappens genehmigt.


1957


Entstehung der Siedlung Birkenweg mit 37 Häusern.


1958


Das Schloss und die vorgelagerten Gesindehäuser werden als Alten- und Pflegeheim eingerichtet.


1961


wird die Siedlung Wiesengrund mit 24 Häusern gebaut.


16/17 Febr. 1962


Flutkatastrophe mit erheblichen Schäden.


1965


Die Siedlung Julianka I mit Fischdiek, Ellerbrook und Peerkoppel entsteht.


1966/67


Bau der Rentnerwohnheime im Wiesengrund,
der Gemeinde mit 18 Wohnungen und
der Kirche mit 25 Wohnungen


1967/69


Die bisherige Klappbrücke wird durch die jetzige ersetzt. Die Einzelteile der alten Klappbrücke werden auf dem Gelände des Freilicht-Museums in Molfsee gelagert. Wegen fehlender Barmittel kann sie jedoch nicht aufgebaut werden.


1967


wird mit dem Bau einer neuen Schule begonnen, die am 12.12.1968 eingeweiht wird. Die Schule hat 21 Klassen.


09.06.1983


Großzügiger Anbau mit 5 Klassen wird eingeweiht.


1971/73


Siedlung Julianka II mit 54 Häusern entsteht.


1974/75


Das Gemeinde- und Sportzentrum wird errichtet.


01.05.1975


Einweihung des Gemeinde- und Sportzentrums.

1975


Bau einer Sporthalle an der Schule.


1978/79


Die Siedlung Eichholz mit 10 Häusern entsteht.


1982


Bau des Feuerwehrgerätehauses mit 3 Stellplätzen und einem Schulungsraum.


11.12.1982


Einweihung des Feuerwehrgerätehauses.

1982/83

Bau der Vollkanalisation nördlich der Stör.
Juni 1984
1150 Jahrfeier Heiligenstedten.


1984/1994 und 2004


Heiligenstedten wird „Schönes Dorf“ im Kreis Steinburg.


1984/94


Entstehung mit 45 Häusern der Siedlung Eichholz.


1985/92


Bau der Umgehungsstraße Heiligenstedten von Itzehoe nach Wilster.


17.12.1992


Freigabe der Umgehung Heiligenstedten


26.04.1986


Ehrenbürgermeister Max Tobias verstirbt im Alter von 77 Jahren.


25.11.1988


Das Schloss wird Instandgesetzt.


1989


Das Schlossgelände wird vom Ehepaar Milz erworben und erhält seinen alten Glanz zurück.


14.03.1991


Richtfest Kindergarten.


21.09.1991


Einweihung Kindergarten.


04.10.1992


Einweihung des Dorfparkes durch die Kreispräsidentin Doris Reich.


1992


Teilweiser Ausbau der Vollkanalisation südlich der Stör.


1992


Fertigstellung des Ärztehauses auf dem Platz der ehemaligen Gaststätte “Stadt Itzehoe“.


Ab 1993


Realisierung des B-Planes Nr. 7 mit 90 Wohneinheiten (Am Schloßpark)


1995


Eine Dorfchronik wird erstellt.


1996


Endgültiger Ausbau der Vollkanalisation südlich der Stör.


1996/1998


Realisierung des B-Planes Nr. 8 (Wriedsal) mit 90 Bauplätzen.


06.05.1998


Richtfest Anbau an den Kindergarten.


27.10.1998


Teile Heiligenstedtens werden durch extreme Niederschläge überschwemmt.


11.07.2000


Der Landschaftsplan wird durch die Gemeindevertretung genehmigt.


April 2004


Eröffnung des OBI-Marktes.


16.03.2007


Richtfest der Gastwirtschaft „Zur Erholung“.


10.09.2007


Eröffnung der Gastwirtschaft „Zur Erholung“.


01.10.2007


50 Jahre „Baufachzentrum Haupthoff“.


Juni 2011


Heiligenstedten wird an das Glasfasernetz angeschlossen.


2012


Beginn der Sanierungsarbeiten im Wiesengrund, die 2013 fertiggestellt wurden.


August 2012


Baubeginn der Anbindung an die B 5


2013


Zweiter Anbau im Kindergarten
Fertigstellung der Erschließung B-Plan 7: Am Schloßpark


30.08.2014


Bürgermeister Gerfried Klitz verstirbt nach 36-jähriger Amtszeit.


29.06.2015


wurde die Baugenehmigung zum Anbau des Feuerwehrgerätehauses erteilt.


2016


Fertigstellung des Feuerwehrgerätehauses mit Fördermitteln des LLUR. Die Einweihung erfolgte am 08.04.2017.


2017


Umstellung auf LED-Beleuchtung mit Fördermitteln des Bundesministeriums für Umwelt.

Entwicklung der Gemeinde Heiligenstedten

Die Gemeinde Heiligenstedten , das älteste und damit Urkirchspiel des Kreises Steinburg, konnte 1984 auf ein 1150Jähriges Bestehen zurückblicken. Im Jahre 834 kommt der Name “Heligonstat“, heilige Stätte, zum ersten Mal in der Geschichte vor. Das Dorf wird durch die Stör geteilt. Eine schon im 15. Jahrhundert von der Brückenkommune gebaute Brücke verband das eigentliche Bauerndorf Heiligenstedten-Dorf mit der nördlich gelegenen Kirche. Auch das zu alter Pracht renovierte Schloss Heiligenstedten mit einer Parkanlage befindet sich im Südteil des Dorfes. Über 200 Jahre war das berühmte Adelsgeschlecht der Blome Besitzer des adeligen Gutes Heiligenstedten und Herr auf dem Schloss.
Drei Wahrzeichen kennzeichnen die Gemeinde Heilgenstedten - die Kirche, die Störbrücke und das neu renovierte Schloss. Die Kirche wurde 810-812 gegründet. Die Brücke über die Stör existiert nachweislich seit 1442 und war bis 1965 eine wunderschöne Holzbrücke, die in das Wappen der Gemeinde übernommen wurde.
In den letzten Jahrzehnten sind zahlreiche Neubaugebiete entstanden. Im Jahre 2016 wurde das letzte freie Grundstück im Baugebiet “Am Schloßpark“ veräußert.
Einige Geschäfte, ein Baumarkt sowie ein Ärztezentrum befinden sich im Ort. Während die Einzelhandelsgeschäfte Existenzprobleme hatten, hat sich der Baumarkt erheblich vergrößert.
Zwischen dem Sportzentrum und dem Kindergarten befindet sich ein vor wenigen Jahren angelegter Park. Wohnen und erholen liegen in Heiligenstedten nahe beieinander.
Gemeinsam mit der Gemeinde Bekmünde wird durch die “Freiwillige Feuerwehr Heiligenstedten-Bekmünde“ der Brandschutz sichergestellt.
Im Jahre 1998 wurde der Kindergarten Heiligenstedten durch den Träger, dem Kirchenkreis Münsterdorf (inzwischen: Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf), der evangelisch-lutherischen Kirche um 1 Gruppe erweitert. Die Kosten der Investition abzüglich der Landeszuschüsse und Kreiszuschüsse wurden in voller Höhe von den Gemeinden Bekmünde, Heiligenstedten und Hodorf gemeinsam getragen. Im Jahre 2013 wurde der Kindergarten um eine U-3-Gruppe erweitert.
Die im März 2005 abgeschlossene ländliche Struktur – und Entwicklungsanalyse (LSE) bildete die Grundlage für den Dorfentwicklungsplan des Amtes Itzehoe-Land einschließlich des Verflechtungsbereiches der Stadt Itzehoe.
Alle amtsangehörigen Gemeinden haben sich im Rahmen der Amtsumlage an den Kosten der Leitprojekte auf Amtsebene, der Erstellung eines amtsweiten Freizeitwege- und Informationssystem sowie der Verbesserung der Infrastruktur für Wasserwanderer im Bereich der Bekau, beteiligt.
In den Jahren 2008/2009 wurde das Gemeinde- und Sportzentrum grundlegend saniert.
Die Gemeinde Heiligenstedten ist seit 2001 Mitglied der Stadt-Umland-Kooperation Region Itzehoe.

Die Lenkungsgruppe hat in ihrer Sitzung am 8.Juli 2009 bekundet, dass der grundsätzliche Wille zur weiteren Zusammenarbeit besteht. Allerdings wurde beschlossen, sich von der GLC- Glücksburg Consulting Group als hauptamtliches Regionalmanagement zu trennen und stattdessen ein in der Region ansässiger Akteur diese Aufgabe übertragen bekommen sollte. Als weitere Ziele wurden unter anderem die Etablierung der Regionalmarke “Region Itzehoe – Hightech und Lebenslust“, die weitere Umsetzung des Naherholungskonzeptes sowie die Intensivierung der Zusammenarbeit mit Wirtschaftsakteuren der Region gesetzt.
Die Gemeinde Heiligenstedten hat sich in der Sitzung der Gemeindevertretung vom 27.10.2009 weiterhin zur Region Itzehoe und deren Zielvereinbarung bekannt und dem Finanzierungskonzept zugestimmt. Die Gemeinde trägt Jährlich ca. 2.000 € zur Finanzierung der Region Itzehoe bei.
Im Sommer 2012 wurde mit einem für die Gemeinde äußerst wichtigen Bauvorhaben begonnen. Mit dem Bau einer neuen Anschlussstelle K 36 / B 5 wird eine erhebliche Verkehrsumlagerung erwartet, in deren Folge die Ortsdurchfahrt Heiliegenstedten der K 11 nachhaltig entlastet wird. Die Baumaßnahme wurde in 2014 abgeschlossen. Die Gemeinde Heiligenstedten beteiligte sich an den Kosten der Baumaßnahme mit ca. 180.000 €.
Im Haushaltsjahr 2015 wurde mit dem Anbau eines Multifunktionsraumes an das Feuerwehrgerätehaus begonnen. Der Multifunktionsraum wird zum einen von der Freiwilligen Feuerwehr als Schulungsraum und zum anderen vom Kindergarten als Bewegungsraum genutzt. Die neuen Räume sind auch die Heimstätte für die neu gegründete Kinderfeuerwehr.
Diese Investitionsmaßnahme mit dem Gesamtvolumen in Höhe von ca. 660.000 € wurde gefördert mit ca. 250.000 € aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe für Agrarstruktur und Küstenschutz nach dem Zukunftsprogramm Ländlicher Raum (ZPLR). Die Gemeinde Bekmünde beteiligte sich an den Investitionen auf der Grundlage der öffentlich-rechtlichen Vereinbarung. Der Bau konnte im Oktober 2016 fertig gestellt werden.
Im Jahre 2020 wird sich die Gemeinde im Rahmen der Aufstellung eines Ortsentwicklungsprojektes u.a. mit der zukünftigen Dorfentwicklung auseinandersetzen. Man möchte sich einen Überblick über die Entwicklungsmöglichkeiten schaffen, die sich im Gemeindegebiet darstellen und entsprechende Ideen entwickeln. In diesem Zusammenhang wird man sich auch mit der zukünftigen wohnbaulichen Entwicklung unter Berücksichtigung der Innenentwicklungspotentiale und dem demografischen Wandel auseinandersetzen.
Der langjährige Bürgermeister der Gemeinde Heiligenstedten, Gerfried Klitz, der von 1978-2014 die Geschicke der Gemeinde leitete, verstarb Ende August 2014 nach langer, schwerer Krankheit.
Am 14.10.2014 wählte die Gemeindevertretung einstimmig Herrn Peter Rakowski-Dammann zum neuen Bürgermeister der Gemeinde.
Die Gemeinde konnte in 2009 auf ein 1175-jähriges Bestehen zurückblicken.